Im vollbesetzten Pfarrsaal von St. Severin und unter Anwesensheit von Tullns Bürgermeister Mag. Peter Eisenschenk lud die Pfarre und Pater Pius zu Diskussion. Die Einladung erfolgte vom kbw St. Severin.
Huber erklärt: "Mir ist es wichtig zu betonen, dass Atheismus nur methodisch in den Naturissenschaften gilt. Er muss kein persönliches Lebensprogramm sein." Der Wissenschafter und Autor will den Dialog zwischen Wissen und den religiösen “Holisten” vertiefen. Huber studierte Theologie und Medizin in Wien.
Er führte aus, wenn wir im Universum den Prozess des kosmischen Evolution (13,82 Milliarden Jahre) auf ein Jahr umlegen, dann erschien der Mensch im Kosmos erst 6 Minuten vor 24 Uhr am 31. Dezember. Für religiöse Menschen bleibe es weiterhin sinnvoll, ein intelligentes Design oder einen menschenähnlichen Weltenbaumeisten anzunehmen.
Huber folgt der These, dass alle Phänomene im Kosmos mit einander verbunden seien und dass alle vom Anfang an (Urknall) potentiell und real schon da waren.
Pater Pius zeigt sich begeistert: "Prof. Huber zeigt eine spannende Zeitreise zurück bis zum Uranfang, wann im Kosmos Leben entstanden ist, wann die Erde und der Mond geworden sind, wie Sonnensysteme entstehen und vergehen. Den Urzustand des Universums nennt er die “Ewigkeit”, in ihr war die Hardware unseres Seins schon da. Das halte ich für ein ermutigendes Zeichen und trägt uns auch in unserem Glauben an Gott."
Das Wesen des Kosmos könne aus der Sicht der Quantenphysik unvorstellbare Mengen von Information sein. Der Mensch empfing von Anfang an Ewigkeit und Transzendenz.
Der Autor versuchte auf faszinierende Weise, die großen Themen der Religion naturwissenschaftlich auszubreiten. Insgesamt ein faszinierender Vortrag über Religion und Wissenschaft. Pater Pius endet: "Das kritische Weiterdenken in unserem Glauben durch Anfragen von Außen, führt uns näher zur Wahrheit. Das macht das Besondere am Christentum aus. Mein Dank gilt dem hiesigen kbw und den Ehrenamtlichen, die diese Veranstaltung ermöglicht haben."