Pater Pius erklärt hierzu: "Die jährliche Beteiligung der Pfarre St. Severin ist ein gemeinsames Glaubenszeugnis von Gläubigen unterschiedlicher Konfessionen – getragen von der Überzeugung, dass das Kreuz Jesu Christi verbindet, was menschlich oft getrennt erscheint."
Der Stadtkreuzweg folgt dabei symbolisch dem Weg Jesu nach Golgatha. Stationen des Leidens werden an verschiedenen Orten in der Stadt verortet: vor öffentlichen Gebäuden, sozialen Einrichtungen, Denkmälern oder Plätzen, die für gesellschaftliche Herausforderungen stehen. Pater Pius weiter: "So tragen wir das Kreuz in die Gegenwart. Es begegnet dem Alltag, dem Leid, der Ungerechtigkeit und auch der Hoffnung, die inmitten all dessen aufscheint."
Texte, Gebete, Lieder und kurze Impulse laden dazu ein, innezuhalten. Der gemeinsame Gang durch die Straßen ist dabei nicht nur ein Weg des Gedenkens, sondern auch ein Zeichen der Solidarität mit allen, die heute Leid erfahren: sei es durch Krieg, Armut, Einsamkeit oder Ausgrenzung.
Pater Pius schließt: "Besonders eindrucksvoll ist für mich die Verbindung von Spiritualität und öffentlichem Raum. Der Kreuzweg verlässt die Kirchenmauern und wird zu einem sichtbaren Bekenntnis inmitten der Gesellschaft. Er fordert auf zum Nachdenken – nicht nur über das, was vor 2000 Jahren geschah, sondern auch über unsere Verantwortung heute."
So ist der ökumenische Stadtkreuzweg Jahr für Jahr ein lebendiges Zeichen des Glaubens, der Gemeinschaft und der Hoffnung.